‘Seine Laufbahn beginnt HJM in den 80er Jahren mit der Ablehnung alles Expressiven, als quasi paradoxe Intervention in den von den Neuen Wilden geprägten Geschmack der Zeit. Charakteristisch sind gegenständliche Bilder zwischen Realismus und Popart sowie Schriftbilder in der Ästhetik von Werbung und Plattencovern. Etwas später, im Kontext der künstlerischen Bewegung der 1990er Jahre in Köln, gilt er als Vertreter der sogenannten Post-Warhol-Ära. Doch Mayer bleibt für die Kanons schwer zu fassen. Er zitiert unvermittelt Motive aus Medien und Popkultur nicht um mit Referenzen zu taktieren, sondern, in einer eigenen Gegenbewegung, als Spiel um Stil. Die Schriftbilder entwickeln sich im Laufe der Zeit zu immer fragilerer graffitiartiger Kritzelei auf knallig weißer Leinwand, hastig gemalt mit auffälligen drippings. Auch in den gegenständlichen Bildern verschwinden die Hintergründe zugunsten unbestimmter, weißer Leere. Alle Stile und kein Stil fallen in Eins und bilden eine Haltung gegen und für die Kunst zugleich.’
Copyright © Saskia Draxler